Tierische Schreckmomente und zwei Erdbeerleckereien

Samstag, 24. Mai 2014

Viele denken sicherlich, so ein Landleben ist stets ruhig und besinnlich und hätte wenig Aufregendes zu bieten! Dem ist nicht so! Zumindest nicht immer! Die letzten Tage hatten so einige Aufregungen und damit einhergehende Adrenalinstöße parat.

Am Dienstag war ich im Garten am werkeln als ich plötzlich meinen Vater laut nach mir schreien hörte! Ja, schreien und nicht rufen! So laut, daß wohl alle Nachbarn im Umkreis von einem Kilometer, die evtl. meinen Namen vergessen hatten, ihn jetzt wieder kennen. Ich habe vor Schreck alles fallen lassen und habe einen Kurzsprint in die Richtung hingelegt, aus der der Schrei kam. Dort fand ich folgende Situation vor: Einen Wasserschlauch, der unkontrolliert durch die Gegend spritzt; mein Vater über die Wiese rennend; Kühe, die meinen Vater verdutzt ansehen und eine Kuh ganz in der Nähe meines Vaters, die zunächst verdutzt guckt und dann rennend die Flucht ergreift! Dann bleibt mein Vater plötzlich stehen, völlig außer Atem, und ruft: "Fehlalarm!" 
 
Zur Erklärung: Mein Vater hat beobachtet, wie eine Kuh unserer Galloways abseits der Herde steht und sich irgendwie merkwürdig verhält und dazu genau neben einem recht tiefen Entwässerungsgraben steht. Außerdem erwartete diese Kuh in naher Zukunft ihr Kalb. Mein Vater dachte nun, daß diese Kuh gerade ihr Kalb bekommen hat und das dieses in den Graben gerutscht ist. Eine Spiegelung im Wasser hatte ihn getäuscht, sein Herz aussetzen und daraufhin ebendiesen beachtlichen "Run" hinlegen lassen. Die ganze Aktion hat ihm dann auch ganz schön weiche Knie beschert und wir mußten uns beide erst einmal von dem Schock erholen! Puh! Aber war ja alles noch mal gutgegangen.

Nächster Tag: Mein Mann meinte, ich solle mir mal was anschauen. Auf der an unser Hofgrundrundstück angrenzenden Weide war das erwartete kleine Kälbchen gerade geboren, ganz munter und total süß! Wir gratulieren uns zu dem schönen Kälbchen, loben die Mutter, die das so wunderbar hinbekommen hat und genießen noch ein wenig den friedlichen Anblick.

 
Am späteren Abend, so gegen 22.00 Uhr, machen wir noch einen Spaziergang durch den Garten, beobachten das Kälbchen an einer anderen Stelle, verdächtig nahe am Graben und plötzlich: Blubb!!! Fällt das kleine Kälbchen in den Graben! Die ganze Herde ist aufgeregt und ich schreie - ja, diesmal ich, und auch das kann man wohl bei der Tonlage nicht mehr rufen nennen - meinen Mann an, daß wir das Kälbchen retten müssen bevor es ertrinkt! Die Mutterkuh brummt wie verrückt und wird auch fast wahnsinnig. Mein Mann zieht also noch schnell die Gummistiefel über und nun flitzen wir beide über die Weide zu der Stelle, wo das Kälbchen im Graben liegt. Mein Mann springt beherzt in den Graben, nimmt das Kälbchen auf den Arm und trägt es die Böschung hoch zur Mutter, die es sofort brummend an sich nimmt. Lebensretter!!! Die Gummistiefel hat er übrigens dafür nicht wirklich gebraucht, steht das Wasser im Graben im Moment doch eher so oberschenkelhoch :-)
 
Die Mutterkuh hat danach erst einmal das nasse Kälbchen dankbar abgeleckt. Wir haben uns dieses schöne Bild noch eine Weile angesehen (mein Mann in seinen bis obenhin mit Wasser gefüllten Stiefeln) und uns langsam von dem Schrecken erholt. 
 
Ich bin soooo froh, daß wir gerade zu dem Zeitpunkt draußen waren und gesehen haben, wie das Kälbchen in den Entwässerungsgraben gefallen ist. Hätten wir das nicht bemerkt, hätte das Kälbchen sicher nicht überlebt. Es war noch zu klein und schwach um die Böschung allein wieder hoch zu kommen.
 
Also mir reicht's damit erst einmal an Aufregungen!

Ohne große Aufregungen haben zwei leckere Erdbeerrezepte diese Woche die heimgemachte Küche verlassen. Zwar waren es noch nicht die eigenen Erdbeeren aus dem Garten, trotzdem waren sie einfach superlecker!
Das erste Rezept ist ein feines Panna-Cotta mit Erdbeeren und Minze:

 
Erdbeer-Panna Cotta
Zutaten für ca. 6 Portionen
3 Blatt Gelatine
200 g Erdbeeren
150 g Sahne
50 g Creme fraiche
Mark einer Vanilleschote
40 g Zucker, 1 Spritzer Zitronensaft
 
250 g Erdbeeren für die marinierten Erdbeeren
40 g Puderzucker
50 ml Orangensaft
1 TL Minze fein geschnitten
 
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Erdbeeren waschen und klein schneiden. Die Erdbeeren mit der Sahne, der Creme fraiche, Vanillemark, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben, aufkochen und bei geringer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
Fein pürieren. Die Gelatine ausdrücken und in der heißen Panna cotta unter Rühren auflösen. In Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen.
Für die marinierten Erdbeeren die Früchte waschen und in kleine Würfel schneiden. Den Puderzucker mit dem Orangensaft solange verrühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Erdbeerwürfel und die fein geschnittene Minze unterrühren. Auf dem Panna Cotta verteilen.
 
Und dann gab es die Woche auch diese kleinen Schönheiten, und zwar Erdbeer-Plätzchen:

 


 
 Erdbeer-Plätzchen
Für ca. 25 Stück
 
140 g weiche Butter
70 g Zucker
1 EL Vanillezucker
2 Eigelb
80 g Mehl
60 g gemahlene Mandeln
1 Prise Salz
 
Füllung:
100 g Butter
90 g Zucker
1 Msp Vanillemark
125 g Frischkäse
300 g Erdbeeren
 
100 g Puderzucker
2-3 EL Zitronensaft
 
Die Butter mit Zucker, Vanillezucker und Eigelben cremig rühren. Mehl, Mandeln und Salz miteinander mischen, dazugeben und zu einem Teig kneten. Ca. 30 Min. kühl stellen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kneten, kleine Bällchen formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Eine kleine Mulde in die Mitte drücken. Ca. 10 Min backen und dann auskühlen lassen.
Für die Füllung die Butter mit Zucker und Vanillemark cremig rühren. Frischkäse unterrühren und dann kalt stellen. Erdbeeren waschen und halbieren. Puderzucker mit dem Zitronensaft verrühren. Mithilfe eines Spritzbeutels die Creme auf die Plätzchen spritzen und darauf je eine Erdbeerhälfte setzen. Dann den Zuckerguß darüber verteilen. Trocknen lassen.
 

Hoch die Taschen!

Mittwoch, 21. Mai 2014

...habe ich diesen fünf Mädels an einem stürmischen Februartag zugerufen und wie man sieht, zeigen sie glücklich und voller Stolz ihre neuen Taschen, die sie an dem Tag während eines Workshops bei mir selbst genäht haben. 
 
 
 Die Taschen auf den nächsten Bildern haben erst kürzlich das Atelier verlassen (wie man auch an den mittlerweile grünen Hortensien erkennen kann).



Dieses Taschenmodell ist also vielfach erprobt und hat sich bewährt!
 Es ist mittlerweile schon in verschiedensten Farb- und Stoffkombinationen genäht worden, wodurch es immer wieder anders aussieht... aber immer gut :-) 
 
Mit Anleitung ist das Modell auch für Anfänger geeignet; für geübte Näherinnen allemal.
 
Ich habe das Schnittmuster mit drei verschiedenen Blendenvarianten zur Auswahl erstellt: 
1. eine einfache und gerade Blende, wie bei den Kindern zu sehen,
2. eine Blende, die eine gewellte Form hat, wie auf den obigen Bildern zu sehen, und 
3. eine Variante, bei der oben eine leichte halbkreisförmige Auswölbung hat, wie bei dem Modell in der Anleitung unten.
 
 
Ich möchte hier nun das Schnittmuster und eine Anleitung dazu weitergeben und hoffe, daß Euch das Nachnähen damit gelingt und gefällt. 


 
 
 Zuschnitt:
Den Taschenbeutelschnitt nach der Schemazeichnung auf Papier erstellen. Die Schemazeichnung ist im Verhältnis 1:20. Die Belegschnitteile sind im Verhältnis 1:1; man braucht also nur eine Blende auswählen und ausschneiden und kann sie dann direkt als Schnitteil verwenden. Weitere Angaben zum Zuschnitt befinden sind auf dem Schnittmuster in der Anlage.  
 
Nähen:
 
Alle vier Taschenbeutel an der oberen Kante einkräuseln auf die Beleglänge.
Rechts auf rechts auf die Belege stecken und nähen.  
 
 
 Die Taschenbeutel mit den Belegen jeweils rechts auf rechts aufeinander stecken und den Beutel nähen, so daß man zwei Beutel hat (Oberstoff/Beleg und Futter/Beleg). Dabei bei dem Futter eine Öffnung zum späteren Wenden lassen (s. Bild unten)
 
 
Henkel verstürzen, mit Hilfe einer Sicherheitsnadel wenden und bügeln. Evtl. die Kanten noch einmal absteppen. Henkel an die markierten Stellen an dem Beleg stecken.
 
 
 
Nun die beiden Taschenbeutel ineinander stülpen, rechts auf rechts, und die Belege oben aufeinander stecken und nähen.
Nahtzugaben an den Rundungen ein- oder zurückschneiden.
 

 Durch die Öffnung im Futter die Tasche wenden.  
 

 
Die Futteröffnung schließen und nun nur noch einmal oben die Belegkanten bügeln.
 
Fertig!!



Ich wünsche viel Erfolg und Freude beim Nachnähen und würde mich natürlich sehr darüber freuen, wenn ich ein Foto von dem Resultat sehen könnte. Sollten Fragen sein, freue ich mich über eine Nachricht oder auch über jede Anregung oder Verbesserungsvorschlag zum Schnitt!
 
Viele Grüße,
Silke
 

Rhabarbermuffins, mein Saionrezept

Donnerstag, 15. Mai 2014

Die schönste Form die Gartenleckereien zu genießen ist es sicherlich, einfach durch den Garten zu spazieren und dann hier und da zu naschen z.B. süße Erdbeeren. Gleich danach kommt die Variante: ernten, verarbeiten und direkt genießen z.B. beim Salat, Spinat oder wie hier den Rhabarber. Frischer geht es doch kaum?! Nicht zu verachten ist natürlich auch die Variante, die Früchte oder das Gemüse zu ernten, dann einzukochen oder einzufrieren und sich das ganze Jahr an den Gartengenüssen zu erfreuen! Da werde ich sicher auch noch mal drauf eingehen :-)
 
Rhabarber eignet sich nun wirklich nicht zum "Direktvernaschen", so sauer wie er schmeckt, aber zum Verarbeiten und zwei Stunden späterem Vernaschen ist er einfach perfekt! Diese Woche habe ich für die Nähschule nachmittags den Rhabarber geerntet und daraus Muffins gebacken und abends in der Kurspause serviert. Saftig, frisch und superlecker! 
 
Das Basisrezept für diese Muffins ist mein sogenanntes "Saisonrezept". Saisonrezept deswegen, weil es sowohl mit Rhabarber als auch mit anderen Früchten wie Äpfel, Kirschen, Mirabellen,.... wunderbar schmeckt. Es kommt sehr viel bei mir zum Einsatz und ist immer gut und schnell gemacht! Die Mengenangaben sind für ca. 12 bis 15 Muffins (je nach Obstzugabe) oder auch für eine normale Springform. Ich bin schon einige Male nach dem Rezept gefragt worden und gebe es hier gerne weiter: 
  
 


 

Saisonkuchen - bzw. muffins

Für 12- 15 Muffins oder eine 26er Springform benötigt Ihr:

2 große Eier
200 g Zucker
125 g zerlassene Butter
150 ml Milch
220 g Mehl
2 TL Backpulver
2-3 Stangen Rhabarber
1 Handvoll Mandelblättchen
 
Backofen auf 175 Grad vorheizen.
 
Eier und Zucker schaumig rühren und dann die zerlassene Butter und Milch zugeben. Mehl und Backpulver vermengen und alles zusammen zu einem cremigen Teig verrühren. Rhabarber schälen und in Stücke schneiden und unterheben.
 
Muffinform buttern oder mit Papierförmchen auslegen und den Teig verteilen und mit einer Handvoll Mandelblättchen bestreuen. Im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten backen. Mit Puderzucker bestäuben und mit Sahne servieren.
 



Hofpromis und mein liebstes Spargelrisotto

Dienstag, 13. Mai 2014

 Da schlägt man am Samstagmorgen die lokale Tageszeitung auf und wer schaut einem da frech und fröhlich entgegen?! Unsere Esel! Unter der Rubrik "DAT MOI BILD AN'T ENN VAN D' WEEK" ("Das schöne Bild zum Wochenende" für alle nicht plattdeutschfirmen Leser :-) sind drei unserer insgesamt vier Esel abgebildet.

Und die Bildunterschrift lautet:
"In munterem Dreiklang in ein vergnügtes, hoffentlich sonniges Mai-Wochenende."

 
Tatsächlich ist es so, daß unsere Esel ganz häufig Freude und Vergnügen bei anderen auslösen und ein Lächeln in nahezu jedes Gesicht zaubern. Sie haben einfach eine tolle Ausstrahlung: Ein bißchen frech, große Ohren, recht eigenwillig und sehr, sehr neugierig, ausgesprochen freundlich, verschmust und einfach liebenswert und lustig in ihrer Art. 
Und so sind sie auch bereits zum dritten Mal in der lokalen Zeitung abgebildet und haben somit den Promistatus an unserem Hof. Max, unser ältester Esel, hat zudem jedes Jahr einen Gastauftritt bei einem lebendigen Krippenspiel zur Weihnachtszeit im nächsten Dorf. Der ist also schon quasi ein Profi vor der Kamera. Wir denken langsam darüber nach, ob wir nicht doch mal eine Gage verlangen sollten :-)
 
Ein sonniges Mai-Wochenende war es nun nicht gerade, dafür verwöhnt uns das Frühjahr aber gerade mit so vielen tollen Leckereien: Erdbeeren, Rhabarber, Spinat, Spargel...!Und Spargel gibt es im Moment mindestens einmal die Woche bei uns in verschiedenen Variationen, schließlich ist ja die Saison nur so kurz und wir lieben Spargel! Eines meiner absoluten Lieblingsrezepte ist ein Spargelrisotto mit Mandel und mariniertem Filet. Ganz wunderbar schmeckt feines Hähnchenbrustfilet dazu, wir essen es aber auch z.B. mit Wild- oder Gallowayfilet. Das Fleisch sollte mind. eine halbe Stunde in einer Marinade aus Knoblauch, Chili, Balsamico, Olivenöl und Sojasoße ziehen, dann ist es einfach toll zu dem Risotto mit weißem und grünem Spargel und gerösteten Mandelblättchen
 
 
 
 

 

Spargel-Risotto mit Mandeln und mariniertem Filet

Ihr benötigt:

400-500 g Hähnchenbrust-, Wild- oder Kalbsfilet
1 rote Chilischote
2 Knoblauchzehen
2 EL Balsamico
2 EL Olivenöl
3 EL Sojasoße
1 EL brauner Zucker
je 250 g weißen und grünen Spargel
3 EL Butter
2 Schalotten
300 g Risottoreis
200 ml trockener Weißwein
800 ml Gemüsebrühe
3 EL gehobelte Mandelblättchen
100 g Parmesan, frisch gerieben
Salz und Pfeffer
 
Die Chilischote entkernen und fein hacken, 1 Knoblauchzehe schälen und durchpressen, beides mit dem Essig, Öl, der Sojasoße und dem Zucker zu einer Marinade verrühren. Das Fleisch waschen, trocknen und in Stücke schneiden, mit der Marinade vermengen und zudeckt im Kühlschrank mind. eine halbe Stunde ziehen lassen. 
Spargel schälen (grünen Spargel nur im unteren Drittel!) und in ca. 2cm breite Stücke schneiden. Die Spargelspitzen extra abschneiden und zur Seite stellen. 
Schalotten und zweite Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Butter erhitzen und beides darin zusammen mit dem Spargel andünsten. Reis dazugeben und weiterdünsten. Mit Wein ablöschen und nach und nach Brühe zugeben. Bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten garen lassen und immer wieder umrühren. Die Spargelspitzen zugeben und weitere 10 Minuten garen. 
Mandelblättchen fettfrei in einer Pfanne anrösten.
Das Fleisch aus der Marinade nehmen und abtropfen lassen, dabei die Marinade auffangen. Das Fleisch in einer Pfanne anbraten, die Marinade zugeben und erhitzen.
Parmesan und etwas Butter zum Risotto geben. Nach Bedarf noch etwas Brühe zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Das Fleisch auf dem Risotto mit den gerösteten Mandelblättchen bestreut servieren.   



Queen of the Night - Purpurne Farben

Dienstag, 6. Mai 2014

"Einfache Späte Tulpen" stand auf dem Verkaufsschild und das klingt ja zunächst nicht sonderlich aufregend. Das Foto und die Bezeichnung "Tulipa Queen of the Night" haben mich beim Kauf aber angesprochen und jetzt auch wirklich überzeugt. Ja, die Tulpen sind einfach! Das heißt, sie sind nicht gefüllt oder mit gezackten Blütenblättern, haben keine Lilienform, sind nicht mehrfarbig... sie sind eben einfach und dabei so wunderschön!!! Denn die Farbe überzeugt: Ein tiefes Violett! Einfach schön!
 

Und sie haben bei mir einen guten Platz gefunden. Wir haben an der Terrasse ein Beet, welches mir schon viele Niederlagen bereitet hat, denn nur Unkraut scheint sich hier pudelwohl zu fühlen. Es ist ein halbkreisförmiges Beet. Dieser Halbkreis umfasst drei große Birken und das ist auch das Hauptproblem: Die Birken entziehen dem Bett viel Wasser und verfügen über ein dichtes Wurzelwerk. Der Boden ist also knochentrocken, hart und voller Wurzeln. Außerdem ist das Bett im Sommer schattig. Vor vier Jahren haben wir 15 Buchsbaumkugeln in verschiedenen Größen und eine Eibenkugel gesetzt, die mittlerweile auch gut eingewachsen sind. Die gesetzte Buchshecke ist hingegen noch sehr zögerlich und einige Heckenpflanzen mußte ich auch schon ersetzten. Mit der Unterpflanzung war ich dann lange auch nicht so erfolgreich. Selbst der doch sonst so problemlose und blühfreudige Storchschnabel "Max Frei" wollte hier nicht bleiben. 

Im letzten Jahr habe ich dann "Kleines Immergrün Vinca Minor" gesetzt, das ja bekanntlich unkompliziert ist, keine hohen Bodenansprüche hat und auch mit Schatten zurecht kommt. Es gilt also auch als "einfache" Pflanze und ich denke, daß es eine gute Entscheidung war, denn das Immergrün scheint mit den Bodengegebenheiten zurechtzukommen und treibt in diesem Frühjahr ganz wunderbar aus und zeigt schon Blüten.

Neu war für mich die Farbe, kannte ich Immergrün bisher doch nur in weiß und blau. Aber diese neue Blütenfarbe "Atropurpurea" ist toll: zarte purpurne / violette Blüten schlengeln sich um die Buchsbäume. Aufgrund der Farbe des Immergrüns habe ich dann auch die Tulpen "Queen of the Night" im Herbst gesetzt. Die "schwebenden" Tulpenköpfe überragen jetzt die Buchskugeln und die zarten Blüten des Immergrüns.

  
In diesem Beet hat auch vor vier Jahren unser wunderschöner alter Sandsteinbrunnen seinen Platz gefunden. 



 Als Wiederholung zur Blütenfarbe in dem Halbkreisbeet habe ich letzten Monat kleine violette Hornveilchen in eine alte Zinkwanne gesetzt. Diese stehen jetzt auf unserem Terrassentisch und nehmen die purpurne Farbe auf :-)



Fazit:
"Einfach" ist oftmals die beste Entscheidung!
 
 
 
 
P.S.: Die Fotos sind übrigens unter erschwerten Bedingungen entstanden! Ständig eine Hundeschnauze fast im Gesicht oder den ganzen Hundekopf vor der Kamera kann schon störend sein :-)
 
 
 
 

Hofgeschnatter: Erster Nachwuchs im Gänsestall und ein Spinat-Kuchen

Donnerstag, 1. Mai 2014

Hinter mir liegt eine intensiv landwirtschaftliche Woche, denn meine Eltern waren für einige Tage verreist und so hatte ich die Verantwortung für sämtliche Tiere des Hofes. Während wir uns um die Großtiere gemeinsam kümmern, sind die "Kleintiere", mit Ausnahme der Hunde, sonst nämlich unter der Obhut meines Vaters und werden von ihm versorgt. Dieser Tage wurde mir dann amüsiert bewußt, daß das Ganze bei uns schon fast ein bißchen der Arche Noah gleicht: Hier ein Kaninchenpärchen, da die Hühner, am Teich ein Entenpärchen, die Katzen haben hinten am Hof ihren Napf, die Gänse in ihrem Gehege, dann die Pferde, die Esel, die Galloways,... und alle warten abends auf ihr Futter, was natürlich je nach Rasse unterschiedlich ist! Ich hatte also schon ein bißchen zu tun! Mein Mann begrüßte mich dann auch abends ebenso amüsiert mit den Worten: "Na, meine kleine Bäuerin", wenn er mich mal wieder in Gummistiefeln mit irgendwelchen Futtereimern in der Hand auf dem Hof vorfand.
 
Kurz vor der Rückkehr meiner Eltern wurde ich für meine Federviehversorgung noch mal ganz besonders belohnt: Sechs kleine Gänseküken, bereits wild piepend, kamen mir abends unter schnatternder und zischender Bewachung der Eltern entgegen. Wirklich süß! Bisher hatten wir noch nie so recht Erfolg mit dem Gänsenachwuchs, denn es ist irgendwie doch deutlich schwieriger als bei den Hühnern. Diese Gans brütete aber bereits viele Tage ganz fest auf ihren Eiern und mein Vater hatte schon die Vorahnung, daß sie vielleicht gerade während seiner Abwesenheit schlüpfen könnten. So war es dann ja auch und natürlich konnte ich mir die Bemerkung: "Ich muß das erst in die Hand nehmen, dann klappt das auch mit den Gänseküken" nicht verkneifen :-)
 
 
Im Garten geht's ja auch gerade rund. Wie das alles wächst!! Nicht mehr lange und wir können den ersten eigenen Spinat aus dem Garten ernten. Auf dem Wochenmarkt habe ich schon jungen frischen Blattspinat gesehen und auch gleich mitgenommen, sozusagen als kleine Vorfreude auf den eigenen Spinat.
 
Der Spinat-Kuchen mit cremigem Ricotta schafft es zu jeder Spinat-Saison auf unseren Küchentisch und deswegen möchte ich ihn hier auch vorstellen. Durch den Mürbeteig dauert es etwas länger, doch lohnt sich die Wartezeit auf jeden Fall!
 
 



 
Spinat-Kuchen:
 
Mürbeteig:
250 g Mehl, 250 kalter Butter in Flöckchen, 1 TL Salz und und ca. 5 EL kaltes Wasser mit dem Kenthaken zu einem glatten Teig verarbeiten und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens 30 Min. kalt stellen.
 
500 g Blattspinat
2 rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
75 g frisch geriebener Parmesan
8 Stiele Thymian und ein halbes Bund glatte Petersilie
200 g Creme fraiche
2 Eigelb
250 g Ricotta
Olivenöl
Salz und Pfeffer
 
Spinat waschen und abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten. Den Spinat zugeben und zusammenfallen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Dann Abtropfen lassen und leicht ausdrücken.
 
50 g Parmesan mit Creme fraiche, Eigelb und den gehackten Kräutern verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
 
Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech rechteckig ausrollen (ca. 25x 30 cm und den Teigrand leicht dabei hochdrücken. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad ca. 15-20 Minuten backen.
 
Dann den Spinat auf dem Kuchen verteilen, Ricotta darüberbröckeln, darüber die Kräutercreme verteilen und mit dem Rest Parmesan bestreuen. Zurück in den Ofen und nochmals ca. 15-20 Minuten backen.
 
Guten Appetit,
Silke
 
 
 




 
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